Geschichte des Gut Stockhausens

 

Der "Schultenhof Stockhausen" wird zuerst im Jahre 997 (29. September) erwähnt. Otto III. übergab ihn damals auf Wunsch seiner Tante, der Gräfin Herberga, dem Stift Meschede, nachdem der Vorbesitzer, Hunoldus, durch Ächtung recht- und besitzlos geworden war. Hunoldus hatte während des Kampfs zwischen Otto und seinem Halbbruder Thankmar, Thankmars Truppen in Stockhausen Unterkunft geleistet. Der Sage nach wurde er mit zwanzig Söhnen hingerichtet. Einzig der jüngste, der noch im Kindesalter war, habe das Massaker überlebt und sei später als Lehnsträger auf das Gut zurückgekehrt.

 

 

Zeichnung Hof Ansicht

 

Der Hof wird in dieser o. a. Urkunde als "praedium cum omnibus suis pertenenties" bezeichnet. Er war also schon damals Mittelpunkt eines Hofverbandes (18 bis 20 Unterhöfe), denn in der Übergabeurkunde wurden mit dem Haupthof auch mehrere zugehörige Höfe mit ihren Leibeigenen übertragen.

Bis Anfang des 19.Jahrhundert gehörten viele der heutigen Bauernhöfe des Dorfes zum Haupthof. Darüber hinaus gehörten zum Gut auch je ein Hof in Mülsborn, Calle, Olpe, Wennemen, Visbeck, Altenhellefeld, Wedinghausen, Westenfeld, Hellefeld und Frenkhausen.

 

Stockhauser Wappen

 

Erst mit den Stein-Hardenberg’chen Bodenreformen, wurden die Bauernhöfe aus der Abhängigkeit entlassen. 
Die Besitzer des Haupthofes nannten sich in der Regel einfach „von Stockhausen“.

Arnold von Stockhausen (um 1400) führt die ununterbrochene Linie der Besitzer an.Diese übten fast 400 Jahre lang mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung das Richteramt in Olpe aus.

Im dreißigjährigen Krieg litt der Besitz erheblich und das heruntergekommene Gut wurde 1678 von der Witwe des Ludwig III v. Stockhausen an den Vetter Friedrich v. Stockhausen verkauft. Friedrich baute das Haus um. Die alte Wendeltreppe mit der Jahreszahl 1681 stammt von ihm. Auch das älteste Wappen des Haus, über der Haustür Giebelseite, mit Initialen F.v.S. zeugt von ihm.

 

Giebelseite mit Wappen Haus Stockhausen

 

Es folgen in direkte Linie 5 Generationen bis zu Julius v. Stockhausen (1814-1881), der durch die Stein-Hardenberg’sche Bodenreform alle seine Vasallenhöfe verlor. Er leitete die Ruhr in ein neues Bett, baute den Staudamm und war der Erster, der die Wasserkraft der Ruhr für den Betrieb einer Holzschleiferei nutzte.

Damals war die Forst- und Landwirtschaft noch von großer Bedeutung. Heute dagegen liegt der Schwerpunkt der Einkünfte auf Stromerzeugung und unternehmerischen Tätigkeiten.